News: Kohfeldt, Wolverhampton, Castelen

Bild vergrößern Foto: Noah Wedel / IMAGO if (typeof(Event) === ‚function‘) {window.dispatchEvent(new Event(‚POLYGON_DOM_LARGEST_CONTENTFUL_PAINT_READY‘));} 11FREUNDE am Morgen Die Rückkehr des Florian Kohfeldt Florian Kohfeldt schmierte ab wie ein Kinderstar. Dann setzte er Darmstadt zurück in die Spur. Und kehrt nun dorthin zurück, wo alles begann. Das und mehr in den Themen des Tages. Von Max Nölke 03.12.2024, 07.00 Uhr Zur Merkliste hinzufügen Artikel anhören (6 Minuten) 6 Min X.com Facebook E-Mail Link kopieren Weitere Optionen zum Teilen X.com Facebook E-Mail Messenger WhatsApp Link kopieren Kohfeldt kehrt zurück Der Begriff des „ewigen Talents“ ist in den vergangenen Jahren ein wenig außer Mode geraten. Gerne tat man junge Spieler, die über viel Potential verfügten, aber einfach nicht aus dem Knick kommen wollten, auf diese Weise ab. An dieser Stelle müssten euch jetzt Namen wie Alexander Baumjohann und Sinan Kurt in den Kopf schießen. Beide sind viel zu früh, viel zu sehr gehypt und beim FC Bayern verkohlt worden. Oder Bojan Krkic, der als „nächster Messi“ galt, sich letztlich aber nicht mal mehr in Mainz durchsetzen konnte. Auch in Zusammenhang mit Alexandre Pato, Mario Balotelli oder Freddy Adu sprach man gerne vom ewigen, unausgeschöpften Talent. Doch auch auf der Trainerposition gibt es Namen, die dieser Zuschreibung entsprechen. Im März 2019 erhielt der damalige Werder-Coach Florian Kohfeldt die Auszeichnung als Deutschlands Trainer des Jahres, mit gerade mal 37 Jahren. Und die, die es wissen mussten, überfrachteten Kohfeldt mit Lob. Sein ehemaliger Spieler Nuri Sahin verglich ihn gleich mit Jürgen Klopp. DFB-Präsident Reinhard Grindel glaubte, seine Trainerkarriere in der Bundesliga habe gerade erst begonnen. Claudio Pizarro versicherte: „Er wird ein großer Trainer in Deutschland.“ Es kam anders: Kohfeldt schmierte ab. Wie ein Kinderstar. Zwar schlug er sich nicht mit Alkohol die Nächte um die Ohren, zerdepperte Hotelzimmer oder gab der Regenbogenpresse Futter. Aber er führte Bremen in die 2. Liga, scheiterte in Wolfsburg und bald auch bei der KAS Eupen. Die Schadenfreude war demnach groß, als der SV Darmstadt Kohfeldt im September als Nachfolger von Thorsten Lieberknecht vorstellte. Dezimalzahl-Faschisten kramten umgehend seinen Punkteschnitt heraus: 1,34 Zähler holte er durchschnittlich in Bremen. 1,14 in Wolfsburg. 0,77 in Eupen. Doch schnell ließ der inzwischen 42 Jahre alt gewordene Kohfeldt jeden Zweifel verstummen. Seit elf Spielen steht er in Darmstadt an der Seitenlinie, glatte 2 Punkte sammelte sein Team im Schnitt. Die „Kohfeldt-Tabelle“ spricht eine eindeutige Sprache: Kein Team der 2. Liga ist besser. Nicht mal ansatzweise reicht jemand an die 23 erzielten Tore heran. Wie er das geschafft hat? Womöglich gab Kohfeldt in dieser Woche einen Teil der Antwort darauf schon selbst. Rückblickend, sagte er, habe er sich in Bremen zu sehr „im Verteidigungsmodus für den Verein“ aufgerieben. Außerdem „habe ich extrem darauf geachtet, wie ich wirke und bei den Menschen ankomme.“ Beim SV Darmstadt wirkt es, als habe er sich darauf zurückbesinnt, was ihn in seinen frühen Tagen bei Werder ausgemacht hat. Er lässt dominanten Fußball spielen, „zielgerichtet und immer auf der Suche nach Tempoaktionen“, wie er sagt. Dafür war er im Spätsommer nicht mit einem super komplexen Strategiepapier aufgeschlagen, sondern arbeitete an ganz profanen Dingen, zuallererst ließ er die Spieler an ihrer Fitness arbeiten. Am Dienstagabend kehrt er für das Pokal-Achtelfinale dorthin zurück, wo alles begonnen hat, wo er ein bisschen jung und dumm war: nach Bremen.  Während Alexander Baumjohann sein Glück übrigens dort aufspürte, wo es so einige Menschen im Laufe ihres Lebens tun – nämlich in Australien – finden es andere dort, wo es nur die Wenigsten vermuten: in Darmstadt. „Jemand hat mir vorher gesagt, dass diese Gegend wahrscheinlich nicht die beste in Großbritannien ist“ City-Keeper Stefan Ortega war nicht sonderlich angetan von den Menschen in Liverpool. Bild vergrößern Foto: reddit.com @HeatKnight Eins, zwei, drei – Oberkörper frei! Starker Ansatz: Um Bournemouths Justin Kluivert vom Elfmeter abzulenken, zog dieser Wolverhampton-Fan kurzerhand blank. Und zwar oben wie unten. Der präsentierte Eierkneifer half jedoch auch nichts mehr. Kluivert schob lässig ein – das zum dritten Mal in diesem Spiel. Und zum dritten Mal vom Punkt. Was es so noch nie in der Premier League gegeben hat. Weil auch noch alle drei Elfmeter von Evanilson, also demselben Spieler, herausgeholt worden sind, wurden die Fans Zeuge eines weiteren Rekords. Den Exhibitionisten aus Wolverhampton wird aber auch das kaum getröstet haben. Bild vergrößern Adventskalender am Morgen Mit Dirk Kuyt und Salomon Kalou bildete Romeo Castelen ein gefürchtetes Offensiv-Trio. 2,5 Millionen Euro überwies der HSV 2007 an Feyenoord Rotterdam. Wenige Monate nach seiner Ankunft fiel der Niederländer wegen eines Knorpelschadens aus, er sollte 617 Tage kein Spiel machen. Seine Rückkehr markierte den Höhepunkt seiner HSV-Zeit. Inzwischen war es 2009 geworden und er wurde in der 75. Minute gegen Wolfsburg eingewechselt, kurze Zeit später erzielte er den 4:2-Endstand, sein einziger Bundesliga-Treffer im Trikot der Hamburger. „Als plötzlich alle Mitspieler auf mir lagen, bekam ich überhaupt keine Luft mehr“, sagte Castelen später über den Jubelsturm. „Aber man kann sich gar nicht vorstellen, wie glücklich ich in diesem Moment war. Da braucht man keinen Sauerstoff.“ Aus der Spielertraube befreit, wusste Castelen, sich an der richtigen Stelle zu bedanken. Er beugte sich herab und küsste sein linkes Knie. Das ihm jedoch nicht zum letzten Mal Probleme bereiten sollte. Schnell folgte der erneute Rückschlag: wieder das Knie. Nochmal zwei Jahre Pause. In Tritt kam er danach nicht mehr. Wie Romeo Castelen das alles ertrug? Die Reha? Die Ungewissheit? Die Einsamkeit? Vielleicht, weil ihn das Leben schon vor ganz andere Prüfungen gestellt hatte. 1989 starben seine Mutter und seine Schwester beim Absturz des Surinam-Airways-Flugs 764, der größten Flugzeugkatastrophe in der Geschichte Surinames. Castelen kam in Hamburg letztlich auf 28 Spiele in fünf Jahren. Später machte er noch Station in Russland, Australien und Südkorea. Schreibt uns gerne:Über welchen vergessenen Bundesligaspieler wollt ihr als nächstes etwas lesen? Wunschzettel an newsletter@11freunde.de  . Bild vergrößern Rätselrunde Hah! Da hatten wir euch endlich mal! Für das gestrige Rätsel gab es nicht eine korrekte Einsendung. Niemand kam auf den Mix aus Rinus Michels, Carlo Ancelotti und Arrigo Sacchi. Wir sind schockiert! Und reichen euch nun mit diesem Kinkerlitzchen von Rätsel die Hand: Welchen Spieler suchen wir? Lösungen an die allseits bekannte Adresse. Bild vergrößern Wer spielt heute? Es geht mal wieder Schlag auf Schlag: Der DFB-Pokal steht an. Mit Freiburgern in Bielefeld, Stuttgart bei Jahn Regensburg, Bremen gegen Darmstadt und einem, wie es so schön heißt, „vorgezogenen Finale“: Bayern gegen Leverkusen. Ich wünsche einen schönen, vorgezogenen Mittwoch! Startseite Feedback

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