„Glockenhorst: Eine unvergessliche Legende der Fußballkultur im Ruhrgebiet“
„Erinnerst du dich an die einzigartige Persönlichkeit von Glockenhorst, dem legendären Fan von Rot-Weiss Essen? Tauche mit uns ein in die bewegende Geschichte eines Mannes, der das Ruhrgebiet mit seinem unverkennbaren Charisma prägte.“

"Die unvergesslichen Momente mit Glockenhorst: Ein Rückblick auf seine unkonventionelle Lebensgeschichte"
Zum Tod von „Glockenhorst“ „Der Stärkste hier hin!“ Der Ruhrpott trauert um „Glockenhorst“, den vermutlich bekanntesten und ganz sicher legendärsten Fan von Rot-Weiss Essen. Ein Abschiedsschreiben an Horst Gehle. Von Gerrit Starczewski und Alex Raack (Protokoll) 22.10.2024, 13.00 Uhr Zur Merkliste hinzufügen Artikel anhören (4 Minuten) 4 Min X.com Facebook E-Mail Link kopieren Weitere Optionen zum Teilen X.com Facebook E-Mail Messenger WhatsApp Link kopieren Lieber Glockenhorst,es muss 2005 gewesen sein, als wir uns das erste Mal trafen. Rot-Weiss Essen spielte in der Regionalliga, ich war ein junger Fotograf, der mit seiner Kamera versuchte, die einzigartige Fußball-Kultur im Ruhrgebiet einzufangen, Du warst längst eine lebende Legende. Bis zur A-Jugend hattest Du selbst für Deinen geliebten RWE gespielt, nur eine Verletzung hatte Deine Teilnahme als talentierter Boxer an den Olympischen Spielen von 1968 verhindert. Das erzählte man sich jedenfalls und ich hatte überhaupt kein Interesse daran, all die Mythen und Geschichten rund um Deine Person in Frage zu stellen. Nach diesen ersten Begegnungen vor der Kameralinse verloren wir uns wieder ein wenig aus den Augen. Du gingst mit RWE durch das Stahlbad Insolvenz, ich wieder zu meinem VfL, der mich irgendwann dazu motivierte, die Pottoriginale rund um den Tankwart und VfL-Jesus aus der Taufe zu heben. 2016 trafen wir uns wieder, natürlich vorm legendären Hafenstübchen, nur einen Abwurf vom Stadion an der Hafenstraße entfernt. Deine besondere und typische Art zog mich gleich in seinen Bann. „Hallelujah!“, schallte es mir entgegen, danach das untrügliche Klingeln Deiner Glocke. „Ich bin begeistert!“, riefst Du, als ich Dir von meinen Plänen erzählte und als wir uns verabschiedeten, erhielt ich den Ritterschlag Marke Glockenhorst: „Du begeisterst mich!“ Das galt von da an für beide Seiten, mein Freund, denn ich hatte die große Ehre, Dein Leben und vor allem Dein Wirken als Fanoriginal für Rot-Weiss Essen zu begleiten. Ich erfuhr, dass Du früher als KfZ-Mechaniker und dann als Zeitungsverkäufer gearbeitet hattest. Durch Deine unverwechselbare Art und Deine Aufmerksamkeit erhaschenden Glocken wurdest Du sogar zum offiziell besten Verkäufer für die „Bild am Sonntag“ im ganzen Ruhrgebiet – den Zeitungsartikel dazu hattest Du stolz in Deine Wohnung gehängt. Als Deine fast sechs Kilo schwere Schiffsglocke verloren ging, mit der Du bei Deinen Spielen Deines Leib- und Magenklubs zum Angriff geklingelt hattest, besorgte ich Dir eine neue – ein Bochumfan hatte sie gesponsert. Als auch die irgendwann mal nicht mehr auffindbar war, half Dir die großartige Susi vom Hafenstübchen aus. Glockenhorst, Du warst eine Legende für die Fankultur im Ruhrpott und Du wirst es immer bleiben. Und ich bin froh, zur Verbreitung Deiner Legende ein wenig beigetragen zu haben. So wie nach jenem Video, dass ich von Dir nach einem Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen aufnahm. Weil mich ein paar RWOler beschimpften, machtest Du Dich – obwohl doch schon etwas in die Jahre gekommen und gesundeutlich gezeichnet – gerade: „Watt wollt ihr denn, ihr Wixxer? Der Stärkste hier hin! Komm her, komm her. Hömma, ich mach dich platt!“ Schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung dieses Videos ging Dein Ausbruch viral , millionenfach geklickt im Netz. Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie Dich die Essener Fans beim nächsten Heimspiel empfingen. „Watt wollt ihr denn, ihr Wixxer?!“, „Der Stärkste hier hin!“ „Hömma, ich mach dich platt!“ Die Menschen standen Spalier und Schlange, um Fotos mit Dir zu machen. Und Du warst, typisch Glockenhorst, einfach nur begeistert. Hallelujah! „Ey, das liegt vielleicht an den Drogen, aber ich glaube, hier ist gerade Glockenhorst an mir vorbeigerollt.“ Horst, ich werde Dich vermissen. Die Besuche im Stadion an der Hafenstraße, wo Du mich, den Bochumer, immer mit umsonst reinnahmst. Die nächtlichen Anrufe, wenn Dir mal wieder ein neuer Song einfiel und Du Deine Begeisterung mit mir teilen wolltest. „In fünf Jahren, in fünf Jahren, putzen wir die Bayern weg! Und dann werden alle sagen, Rot-Weiss Essen war perfekt…“ All die Geschichten aus Deinem bewegten Leben. Die Jahre im Gefängnis und wie Du dort zu Gott fandest. Die kurze Liason mit einer Dortmunder Millionärin, von der Du steif und fest behauptest hast, damit die Fanfreundschaft zwischen dem BVB und RWE initiiert zu haben. Deine Tränen, die Du in meine Schulter geweint hast, als Dich die Essener Klubbosse zu Deinem 70. Geburtstag zwar mit einem Trikot überraschten, Dich dann aber aus dem VIP-Bereich schmissen, weil Du dort gerne Dein Bier trinken wolltest. Die Auftritte mit den Pottoriginalen und der Nacktionalmannschaft, für die Du so gerne einmal aufgelaufen wärest – natürlich nackt, was ich Dir schließlich ausreden konnte. Und natürlich jener Abend, als ich nach einer Weihnachtsfeier morgens um vier Uhr nur noch ins Bett wollte, Du aber gemeinsam mit meinem Kumpel Kalle noch in einen Technoclub feiern gegangen bist – im Rollstuhl. Am nächsten Morgen las ich eine Nachricht von einem Bekannten, der mir schrieb: „Ey, das liegt vielleicht an den Drogen, aber ich glaube, hier ist gerade Glockenhorst an mir vorbeigerollt.“ Vor drei Jahren warst Du, lieber Horst Gehle, den alle natürlich nur Glockenhorst nannten, schon einmal tot. Die Nachricht über Dein vermeintliches Ableben verbreitete sich damals in Windeseile, einige Medien berichteten bereits darüber. Ich wollte das nicht wahrhaben und rief Dich dauernd auf dem Handy an. Nach dem siebten Mal nahmst Du endlich ab.Lieber Glockenhorst, ich habe heute erneut ein paarmal versucht, Dich zu erreichen. Aber jetzt bist Du tatsächlich nicht mehr da. Ruhe in Frieden, mein Freund. Und misch die da oben ordentlich auf. Ich weiß, dass Dir das ganz bestimmt nicht schwerfallen.
Die einzigartige Persönlichkeit von Glockenhorst: Ein Blick auf sein Erbe und seine Wirkung
Glockenhorst, auch bekannt als Horst Gehle, war weit mehr als nur ein Fan von Rot-Weiss Essen. Seine unkonventionelle Lebensgeschichte und sein unverkennbares Charisma prägten das Ruhrgebiet auf unvergessliche Weise. Von seinen Anfängen als talentierter Boxer bis hin zu seinem Engagement für seinen geliebten Verein und die Fankultur im Ruhrpott hinterließ er ein Erbe, das weit über den Fußball hinausreicht. Seine Auftritte vor der Kamera und seine legendären Ausrufe wie "Der Stärkste hier hin!" machten ihn zu einer Ikone, die von vielen verehrt und geliebt wurde. Seine Geschichte ist ein faszinierendes Kapitel in der Fußballkultur des Ruhrgebiets, das auch über seinen Tod hinaus lebendig bleibt.
Herausforderungen und ethische Aspekte im Leben von Glockenhorst
Trotz seiner Beliebtheit und seines Charismas stand Glockenhorst auch vor Herausforderungen und ethischen Dilemmas in seinem Leben. Seine Zeit im Gefängnis und die damit verbundenen Erfahrungen prägten ihn nachhaltig und führten letztendlich zu einer spirituellen Wandlung. Die Balance zwischen seinem exzentrischen Auftreten und den persönlichen Herausforderungen, denen er gegenüberstand, verlieh seiner Persönlichkeit eine Tiefe, die über die Oberfläche hinausging. Sein Umgang mit Rückschlägen und seine Fähigkeit, trotz allem seine Begeisterung und Leidenschaft für den Fußball und sein Umfeld aufrechtzuerhalten, sind Aspekte seines Lebens, die sowohl bewundernswert als auch herausfordernd sind.
Die bleibende Wirkung von Glockenhorst auf die Fankultur und die Gemeinschaft
Auch nach seinem Tod bleibt Glockenhorst eine prägende Figur in der Fankultur des Ruhrgebiets und darüber hinaus. Sein Erbe erstreckt sich über Generationen von Fußballfans und seine unverwechselbare Art hat viele Menschen inspiriert und berührt. Die Art und Weise, wie er seine Leidenschaft für seinen Verein und seine Gemeinschaft zum Ausdruck brachte, hat eine dauerhafte Spur hinterlassen, die auch in Zukunft weiterleben wird. Sein Vermächtnis als Symbol für Hingabe, Authentizität und unerschütterlichen Enthusiasmus wird immer in den Herzen derjenigen bleiben, die von seiner Präsenz berührt wurden.
Welche Erinnerungen an Glockenhorst bleiben in deinem Herzen? 🌟
Lieber Leser, welche Erinnerungen an Glockenhorst berühren dich am meisten? Seine einzigartige Persönlichkeit und sein leidenschaftliches Engagement haben viele Menschen auf unterschiedliche Weise beeinflusst. Möchtest du eine besondere Anekdote teilen, die dich besonders berührt hat? Welche Aspekte seines Lebens und Wirkens haben dich am meisten inspiriert? Lass uns gemeinsam die Erinnerungen an Glockenhorst lebendig halten und seine unvergessliche Legende weitertragen. 🌟 Erzähle uns von deinen Gedanken und Erinnerungen an diesen legendären Fan von Rot-Weiss Essen.